SPD Antrag -Initiativen-Bepflanzung-Rosa Luxemburg Garten 2010

 

An

SPD Hamburg Eimsbüttel

Die Idee, eine strukturierte Pflanzung, um den Rosa Luxemburg Garten - "Ort des Vor- und Nachdenkens" für eine Städtische Würdigung
durch den Bezirk finde ich generell gut.


Der Garten sollte natürlich nicht nur ein Ort der Bepflanzung werden, sondern auch ein Ort des Nach- und Vordenkens bleiben.
Ein Garten der Poesie - der Kommunikation, auch ein Ort der Stille und natürlich auch für ältere Menschen, bezüglich des ehemaligen "Alte Leute Garten`s".


Und natürlich sollten wir auch jüngere Menschen an diesem Ort einbeziehen.
Ich wünsche mir weitere Lesungen dort , so dass der Ort auch weiterhin, zum Nachdenken anregt.

Außerdem,  könnte man über eine Bestuhlung nachdenken und eine Stromanschluß dort installieren.

Ich wünsche mir einen lebendigen Garten mit Lyrik, Gesprächen und Musik.


Mit der Bitte an die SPD
meine oben genannten Gedanken,
in die neuerlichen Planungen des Pflanzungsprojekts einzubeziehen.

Mit Besten Grüßen
Gerd Stange

 

 

 

 

Projekt: Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg 2004 - 11. November 2006

Öffentliche Übergabe der Erklärtafel und des neu gepflanzten Fliederstrauchs im Wehbers Park
am 11. November 2006

(Edgar Mebus, stv. Vorsitzender der BV)

Zu Beginn Variationen zu Stanges Motto „Der Weg ist das Ziel“ am Beispiel dieses Projekts.

Wir verdanken es der Hartnäckigkeit Gerd Stanges, dass heute dieses Erinnerungsmal der Öffentlichkeit übergeben wird. Auf sein beharrliches Drängen hin hat die Bezirksversammlung Eimsbüttel im Juni 2006 beschlossen, diesen Teil des Parks künftig als „Rosa-Luxemburg-Garten“ auszuweisen und als Raum für öffentliche Veranstaltungen zu nutzen. Dem Initiator geht es vor allem um die unentdeckten, quasi verschütteten Seiten dieser bedeutenden Frau. Damit knüpft er an an den auf der Erklärtafel zitierten Satz von Willy Brandt:

„Zwischen Härte und Zärtlichkeit, ein ungestümes sachliches Engagement, gepaart mit Widerwillen gegen geistige Enge; ...wissenschaftliches Denken, gemischt mit künstlerischen Neigungen ... Ihr wurde und wird überhaupt nicht gerecht, wer sie allein als ein politisches Wesen einstufen wollte.“

Die Historiker und Politiker unter denen, die an der Vorbereitung beteiligt waren, verfolgten ergänzend das Ziel, dem kenntnislosen Besucher, dem zufälligen Passanten in wenigen Sätzen eine Vorstellung von der Bedeutung und der Besonderheit Rosa Luxemburgs zu vermitteln. Straßennamen, Hinweise, Denkmäler sind Beiträge zum kollektiven Gedächtnis. Sie laden ein zum Fragen und Weiterdenken.

Deutsche Geschichte wird in Hamburg durch zahllose Denkmäler lebendig gehalten und für die Aufmerksamkeit späterer Generationen präsentiert. Vom monumentalen Bismarck über den Kaiser vor dem Altonaer Rathaus bis zur Gedenkstätte Neuengamme und den Stolpersteinen reicht das Spektrum der jüngeren deutschen Geschichte seit Gründung des Nationalstaates. Vom bombastischen Nationalenthusiasmus bis zum Zivilisationsbruch in der mörderischen Gestalt des Nationalsozialismus waren es nur wenige Jahrzehnte. Rosa Luxemburg lebte in diesen Jahrzehnten, und sie gehört zu den Verlieren, zu den Opfern dieser Nationalgeschichte.

Sie ist bis heute eine umstrittene Gestalt. Dafür ist das Fortleben nationalistischer Ressentiments aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg verantwortlich, aber auch die Vereinnahmung, mit der die DDR sie zur Ikone erhob. Obgleich Rosa Luxemburgs oft zitiertes Postulat zur Meinungsfreiheit dort nur geringe Wirkungschancen hatte.

„Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“.

Zum Stichwort „umstrittene Gestalt“: die Älteren unter uns werden sich noch an den Aufruhr erinnern, den die Rosa-Luxemburg-Sondermarke der Deutschen Bundespost Anfang der 70er Jahre erregte.

Gerd Stange sagt, dass nach jener Ehrung in Westdeutschland kaum etwas zur Erinnerung an Rosa-Luxemburg getan worden sei.

Die Texte auf dieser Tafel versuchen verschiedene Annäherungen. Die außergewöhnlich begabte Frau, die in frühen Lebensjahren eine sensationelle akademische und politische Karriere begann, wird hier als Europäerin, als Sozialdemokratin, als Revolutionärin, als Kämpferin gegen den Krieg und als Opfer vielfacher Diskriminierung beschrieben. Dass sie nicht vergessen wird, dass wir sie als eine wichtige Gestalt der deutschen Geschichte im Gedächtnis bewahren, dazu soll diese Installation einen kleinen Beitrag leisten.

Der französische Historiker Étienne Francois (Hg. „Deutsche Erinnerungsorte“) hat kürzlich über die Dauerausstellung  im Berliner Deutschen Historischen Museum geschrieben, dass die deutsche Geschichte nur im europäischen Zusammenhang Eigenart und Kontinuität gewinne. Und dann nennt er beispielhaft Gestalten, die sich nicht in die Schublade einer isolierten Nationalgeschichte einsperren lassen, sondern gleichzeitig zur europäischen und zur Weltgeschichte gehören:
Karl der Große und Elisabeth von Thüringen, Albertus Magnus und Johannes Gutenberg, Luther und Bach, Leibniz und Kant, die Brüder Grimm und Karl May, Albert Einstein und Marlene Dietrich, Rosa Luxemburg und Hannah Arendt – diese Aufzählung bestärkt uns in der Überzeugung, dass Gerd Stanges Initiative zu begrüßen ist und dass sie den Stadtteil bereichert.

Am Schluss gilt es, Dank zu sagen
Professor Franklin Kopitzsch für guten Rat bei der langwierigen und mühseligen Textgestaltung,
der Kollegin Anne Schum von der SPD-Fraktion der Bezirksversammlung für nimmermüden Einsatz gegen mancherlei Zögerlichkeit,
der Gartenbauabteilung des Bezirksamts, besondern Herrn Meyer, für technische und praktische Hilfe,
dem Architekten und Ausstellungsdesigner Rainer Mebus für die schöne Gestaltung der Tafel
und natürlich vor allem Gerd Stange, der alle Beteiligten zu diesem kleinen Kraftakt mobilisiert hat.

 

Kleine Anmerkung

Nicht "Der weg ist das Ziel" - dies habe ich nicht verlauten lassen- Ich verstehe das Projekt mehr als  ein Prozess -. Statt Ziel, also Prozess, dies hat Herr Mebus wohl schreiben wollen und leider fiel es Ihm nicht mehr ein, lächeln - Herr Prof. Franklin Kopitzsch wäre ein guter Zeuge, lächeln...

Ich wurde bezugnehmend auf diese "kleine Irritation" schon angesprochen...lächeln  Gerd Stange

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