Collage Fotodruck Rosa Luxemburg Selbstportrait Modell "Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg" 2004
Assoziation an Samuell Beckett´s "Endspiel"- "Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg" "Leseplatz 2" (Arme-Leute-Garten) Wehbers Park Hamburg, Eimsbüttel Projekt 2005
"Ein Gartenstück für Rosa Lxemburg" - Leseplatz 1 - 8.Mai 2004 Szenische Lesung mit Peggy Parnass und Lena Stolze
Lena Stolze mit Manuskripten Textpassagen von Heinz Knobloch "Meine liebste Mathilde"
Peggy Parnass und Lena Stolze mit Texten aus den Briefen von Rosa Luxemburg (Briefe, die im Gefängnisgarten in Wronke von 1916 bis 1918 entstanden sind)
Zuschauer zum Projekt "Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg" - 8.Mai 2004
Eine Veranstaltung von Gerd Stange und Gunnar F. Gerlach Präsentation des Kunstprojektes, Vortrag, Lesung Unter dem Titel "Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg" Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel.
Das Buch zum Thema:
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Rosa Luxemburg in der Sicht der Kunst
In dem Maße, wie die Politikerin die Menschen in Für und Wider bewegte, scheint sie in der bildenden Kunst nicht berücksichtigt zu sein.
Zwar finden wir sie gleich nach ihrer Ermordung auf bedeutenden Blättern künstlerischer Graphik, nämlich bei Max Beckmann ("Martyrium") und Conrad Felixmüller ("Menschen über der Welt", mit Karl Liebknecht; in dieser Ausstellung zweimal zu sehen), dann nach Nationalsozialismus und Weltkrieg in Holzschnitten mit Gefängnis-Situationen bei Sella Hasse und Herbert Sandberg (1948/1958), in blumiger Allegorie bei Michael Mathias Prechtl (mit seinem Literaten-Kalender verbreitet als "Wandschmuck besonderer Art") und in verschiedenen Bildtechniken auch in Hamburg bei einer Künstlergruppe, die hier zum Deutsch-Italienischen Kulturfestival Antonio Gramsci - Rosa Luxemburg 1985 freie Montagen, historisch und aktuell inspiriert, vorstellte (Milo Lohse, Carla Randel-Schwerdtfeger, Heiner Studt, Heidi Zuper).
Jürgen Ellermeyer
Peggy Parnass
„Rosa Luxemburg diese blutvolle, sinnliche, brillante junge Frau, die unser aller Denken weiterentwickeln wollte“. (2003)
Lena Stolze
Seit 1968 gibt es das Schlagwort vom "Sozialismus mit menschlichem Antlitz"- doch es gibt eine Frau, die das schon lebte und wollte als es das Schlagwort nicht gab, als es keine Produkt beschrieb, sondern ein persönliches Programm - Rosa Luxemburg. Sie schreibt Mitte Dezember 1917 an Sonja Liebknecht aus dem Gefängnis in Breslau : "..es ist mein drittes Weihnachten im Kittchen, aber nehmen Sie das ja nicht tragisch. Ich bin so ruhig und heiter wie immer - ich möchte Ihnen meine unerschöpfliche innere Heiterkeit geben, damit ich um Sie ruhig bin, dass Sie in einem sternenbestickten Mantel durchs Leben gehen, der Sie vor allem Kleinen, Trivialen und Beängstigenden schützt Sonjuscha, Liebste. So ist das Leben und so muß man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd - trotzalledem." Rosa Luxemburg hat Sozialismus gelebt, ihr kluger Blick fiel durch ihr Herz auf die Welt. So teilt sich ihre Welt nicht in Wichtigkeiten auf, die Frage welche Beeren Sonja Liebknecht in Steglitz an einem Oktobertag des Jahres 1917 gepflückt hat, Liguster? Zwergmispel? werden sachlich und kompetent ergründet. Rosa Luxemburg liebte das Leben - das Entstehen, das Vergehen- das jede Pflanze, jedes Tier erfüllt, sie liebte in allem den Atem der Veränderung... Lena Stolze (2009)
Eine Erläuterungstafel für Rosa Luxemburg im "Alte-Leute-Garten" ist beantragt. Ebenfalls die Umbenennung von Teilen des Wehbers Parks in ein "Gartenstück für Rosa Luxemburg"
Texte zur Erläuterungstafel Prof. Dr. Fränklin Kopitzsch (Universität Hamburg) und Historiker Edgar Mebus (Universität Hamburg)
Weitere szenische Lesungen sind in Planung.
„Offene Gesprächsreihe als politisch- künstlerischen Prozess “(u.a. mit G.F.Gerlach). Im Zentrum stehen dabei die „Materialbegriffe“ von Rosa Luxemburg: Emanzipation und Kapital.
Ausgangspunkt unserer Arbeit sind Formen, Inhalte und Methoden politisch motivierter und arbeitender Künstler von der Mitte des 19.Jahrhunderts (u.a. G. Courbet) bis zur aktuellen Gegenwartskunst (u.a. KP Brehmer, J. Gerz, K. Staeck). Sie dienen als Vorbild für Transformationen und gegenwärtige Auseinandersetzungen mit Phänomenen, historischen und aktuellen sozialen Diskursen. Als Material genutzt, überdacht und spielerisch eingesetzt, sollen neue künstlerische, ethische und politische Denkansätze für unsere Gegenwart und Zukunft geschaffen werden. Leitbild für die „Mahnstele Rosa Luxemburg …“ ist die sozial-philosophische Praxis von Rosa Luxemburg, die am 13. Dezember 1900 erstmalig in Hamburg (Eimsbüttler Chaussee 76) „performte“.
Das Projekt wird aber weder Geschichtsstunde noch eine 1:1-Übersetzung werden, sondern vielmehr die Essenz der geistigen Bewegung thematisieren. Was können wir heute aus dem Material von Rosa Luxemburg mit Hilfe der heutigen Kunst- und Geisteswissenschaften gewinnen? Der Goldsucher nimmt das Sieb, taucht es in Fluß und Boden um im Schlamm Gold zu schöpfen – Wertloses wird durch das Sieb ausgeschieden. Die Kunst als Aufklärer, Scheidestelle und Wegweiser für einen neuen gesellschaftlichen Nutzen? Rosa Luxemburg sprach die Erste Rede am 13.12.1900 im Vereinshaus Fruchtallee (Ludwig Hallwachs) jetziger Standort der ehemaligen Post (Ecke Emilienstraße) in Hamburg Eimsbüttel zum Thema „Weltpolitik und Sozialdemokratie“, einen Tag später zum Thema „ Handelspolitik und Sozialdemokratie“ in Winterhude und am 15.12.1900 in Hamm bei Sieberling, „St. Petersburg“.
"Rosa Luxemburg können wir als Rohstoff auch für die aktuellen Krisen im sozialen, ethischen und ökonomischen Sinne (u.a. eine neuerliche Form des Gedenkens und Bewußtseins) nutzen". G.FGerlach
Das Projekt "Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg" soll eine lebendige Form des Erinnerns aufzeigen. Die Begriffe Kapital und Emanzipation nehmen wir als Anlaß ein Projekt-Archiv zu gestalten, das im kunstwissenschaftlichen Diskurs liegt. Verschiedene Formen des Erinnerns sind Bestandteile des Prozesses zwischen Diskussion, Perfomance, Ausstellung, Publikation und Realisation der Umbenennung
Der Park (anlehnend zum Wehbers Park: „der vergessene Garten“ – Volksmund) Fruchtallee/Emilienstraße, wo Rosa Luxemburg am 13.12.1900 ihre erste Rede hielt (s.o.). Kontakte zu Stadtteilarchiven der 3 Orte, an denen Rosa Luxemburg in Hamburg agierte sind Teil des künstlerischen Prozesses.
Die Partei leistet ihren Teil, um zum Gelingen einer bürger- und geschichtsnahen Aktion und Installation aktiv beizutragen!?
Ich hoffe, dies ist nicht nur eine „schöne Utopie“. In philosophischer An- und Absicht ist dieser historisch ins vergessen geratene Ort in der Deutung von G. F. Gerlach auch „ein Stück Arkadien“; will heißen: in Analogie zu Rosa Luxemburgs Liebe zu Pflanzen, Blumen und Garten während ihres Gefängnisaufenthaltes, bekommt der durch Nicolas Poussins Gemälde-Fassungen (I + II) ins Bewußtsein geratene Satz „Et in Arcadia ego“ eine neue Dimension hinzugefügt. Die soziale Utopie – unserer Tage durch plumpe Medienmacht und „Mache“ desavouiert – bedeutet in Bloch’schem Sinne ein realistisches „nur noch kein Ort“! Denn die reale Utopie weiß um die notwendige Dialektik von Wunsch und Willen, Leben und Tod. „Et in Arcadia ego“ bedeutet im Sinne unseres Vorhabens also: auch wir waren dort, wo wir wissen, daß auch der Tod zum Leben gehört und nutzen die Kraft der Erinnerung zur Gestaltung einer unentfremdet lebbaren Zukunft.
Der Park kann von Autoren, Künstlern für Lesungen und Aktionen in Verbindungzum Hamburg Haus Wehbers Park genutzt werden.
Studenten und Professoren der Universität Hamburg sollten in das Projekt inplantiert werden und an o.g. Themen mitwirken.
Das Museum der Arbeit könnte die Dokumentation über Rosa Luxemburg im Hamburg Haus o. in der Bücherhalle Eimsbüttel Wehbers Park präsentieren.
Die Bücherhalle könnte einen Beitrag leisten und ein Archiv über Rosa Luxemburg sowie von uns gewonnenes Material öffentlich machen.
Die Aktionen und Vorträge sind temporär für eine Dauer von 5 Jahren geplant.
Ouellen (u.a.) :
Dr. Jürgen Ellermeyer, Historiker, Museum der Arbeit
Angela Schwarz, Historikerin, HH/Eimsbüttel
Documenta 11 Plattform 2 Experimente mit der Wahrheit Vom Bau von Mahnmalen, 2OO1, Hatje Cantz
Gerd Stange, Verhörzelle und andere Mahnmale Antifaschistische Mahnmale in Hamburg , Hrsg. v. Gunnar F. Gerlach/Thomas Sello, 1994, Dölling und Galitz
Gerd Stange, weitergraben, Hrsg. v. Museum für Hamburgische Geschichte, 1996, Dölling und Galitz Verlag; Beiträge u.a. Ludwig Seyfarth, Gunnar F. Gerlach, Thomas Sello Prof. Jörgen Bracker, Michael Batz
Gunnar F. Gerlach, „ Zeichen der Globalisierung“ (Manuskript zur Vorlesung WS 2002/03 u. SS 2003 u.a. International College for arts, design & communication).
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